Das Spiel, das niemals endet

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Die Natur ist reich und vielfältig. Kommt eines zum anderen, so beginnt das Leben. Kommen zwei Holztierchen zusammen, oder drei oder viele, dann beginnt das Spiel. Es hat kein Ende mehr: Fressen, verstecken, kämpfen, jagen, geboren werden, gesäugt werden, gefressen werden… Jedes Tier hat seinen Charakter, seine Eigenart. Und jedes Tier erfüllt eine Rolle, wird gebraucht im Zusammenleben. Das Kind schlüpft in verschiedene Rollen. Bei den Kleinen gibt es noch gut und böse, bei den Größeren gibt es das schon nicht mehr. Ein tieferes Verstehen hat eingesetzt.

Das Holz ist freundlich, es ist warm und es ist weich. Das Kind begegnet der Natur mit Sympathie. Es braucht die Zähne des Tigers nicht zu sehen, nicht die Muskeln des Pferdes, nicht die Augen des Adlers. Es weiß, sie sind da, es sieht sie vor seinem inneren Auge, die eigene Immagination lebt auf.

Unter diesen Holzfiguren sind auch einige missglückte, oder es ist ein Öhrchen abgebrochen, oder sie sind nur grob ausgesägt oder von den Kindern selber geschnitzt… das stört beim Spiel nicht, sie werden ganz einfach im Kopf vervollständigt.

Es tut mir gut das Spiel der Kinder zu beobachten. Ich weiß, ich habe mir nicht umsonst Mühe gemacht. Es wirkt. Die Tierchen werden lebendig, werden geliebt. Und ich sehe, ich muss mir nicht die Mühe machen anatomische Details herauszuarbeiten. Das wäre nicht nur sehr viel Mühe, die Details würden auch das Spiel stören. Und nicht zuletzt würde ich mich lächerlich machen vor der Schöpfung.